Das Wald-Veilchen (Viola reichenbachiana) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Veilchen (Viola).
Markanter Unterschied zum Hain-Veilchen ist die Kürze der Kelchanhängsel von nur etwa 1 mm – wie das in der nebenstehenden Profilansicht der Blüte zu sehen ist. Zudem sind die oberen Kronblätter schmaler und überlappen sich kaum oder gar nicht. Das untere Kronblatt besitzt violette Adern auf weißem Grund. Sonst ist die Blütenfarbe hellviolett. Der Blütensporn ist dunkelviolett gefärbt.
Das Wald-Veilchen kann mit der Hybride Viola x bavarica (Bayerisches Veilchen) leicht verwechselt werden.
Die Blütezeit erstreckt sich vorwiegend von März bis Mai. Gelegentlich kann man blühende Exemplare aber auch noch im Spätsommer finden.
Ökologie
Das Wald-Veilchen ist eine Rosettenpflanze mit beblätterten, blattachselständigen Blütenständen. Eine vegetative Vermehrung erfolgt durch Rhizome und Wurzelsprosse.
Auch die geöffneten Blüten im Frühjahr bringen Samen hervor. In den geschlossen bleibenden, sogenannten kleistogamen Blüten findet Selbstbestäubung statt.
Die Früchte sind Austrocknungsstreuer mit einer Streuweite bis 4,7 m. Es findet Myrmekochorie (Ameisenausbreitung) statt. Die Fruchtreife erfolgt zwischen Juni und August.
Von I, Jörg Hempel, CC BY-SA 2.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=3882183
Vorkommen
Als Standort bevorzugt diese Pflanzenart mäßig lichte Wälder auf frischen, nährstoffreichen, neutralen bis mäßig sauren, humosen Lehmböden. Sie ist eine Mullbodenpflanze. Pflanzensoziologisch ist sie in Mitteleuropa eine Fagetalia-Ordnungscharakterart.[1]