Zurück zu den Wurzeln - gemeinsam neue Wege gehen

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Die essbare Gemeinde Weilerswist Öffentliche Grünanlagen sind für alle da! Weilerswist kann mit dem Konzept der multifunktionalen „Essbaren Gemeinde“ neue Wege gehen, lässt öffentlichen Grünräumen neue Funktionen zukommen und motiviert die Bürger, sich für den Lebensraum in der eigenen Gemeinde einzusetzen. Nutzpflanzen machen nicht nur die Jahreszeiten wieder bewusst erfahrbar, sondern auch die natürlichen Phasen von Säen, Wachsen und Ernten. Bekanntes Beispiel für ein Schauen und Sammeln, ist die Walnuss. Ähnliches können aber auch Esskastanien und Knackmandeln bezwecken und auch Nutzpflanzen wie Artischocken, Kartoffeln, Mangold und Grünkohl überzeugen durch ihre Schönheit. Das Konzept zur der Berücksichtigung von Nutzpflanzen auf öffentlichen Flächen holt die Natur in die Gemeinde zurück und schafft neue Zugänge zu einer bewussten, gesunden Ernährung.

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Aspekte der essbaren Gemeinde Weilerswist

Die Förderung der Kulturpflanzen Vielfalt ist ein wichtiger Aspekt in diesem Projekt. Durch das hochzüchten der ertragreichen Obst und Gemüsesorten leidet die Vielfalt aber auch der Geschmack unserer Lebensmittel. Besonders in Zeiten des Klimawandels könnten die alten Sorten für die zukünftige Landwirtschaft und Züchtung wieder von großem Nutzen sein. Mit ihrem breiten Genpool werden sie sich an Wetterextreme wie Hitze- und Dürreperioden, Stürme oder Überschwemmungen sehr wahrscheinlich besser anpassen können, als die wenigen gängigen Hochertragssorten.

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Die Demonstration der Agrobiodervisität ist ein weiterer Aspekt der für ein solches Projekt spricht. Heute werden die Sorten nach Kriterien gezüchtet und selektiert, wie der gleichzeitigen Abreife der Pflanzen, Haltbarkeit der Früchte bei langen Transporten oder Uniformität für den Großhandel. Der Geschmack bleibt dabei oft auf der Strecke. Auch wenn viele der alten Sorten nach heutigen Maßstäben unbefriedigende Erträge bringen, besitzen sie Qualitäten wie hohe Fruchtbarkeit, Robustheit und Resistenzen gegen Kälte und Krankheiten, die in einem anderen wirtschaftlichen Umfeld von Bedeutung sein können. Die traditionellen Sorten wurden in generationenlanger Zuchtarbeit sowohl an die Bedürfnisse der Menschen als auch an die besonderen Bedingungen ihrer Umwelt angepasst. Sie sind nicht nur genetisch interessant, sondern stellen auch ein wertvolles und erhaltenswertes Kulturgut dar. Der Verlust von Agrobiodiversität ist ein schleichendes Problem: Ställe, Weiden und Felder sind in den letzten Jahrzehnten immer monotoner geworden. Im Zuge der Modernisierung und Industrialisierung der Landwirtschaft im 20. Jahrhundert wurde der Fokus auf die Produktivität und Homogenität der modernen Sorten gelegt und die alten Landsorten verschwanden mehr und mehr. In der industrialisierten Landwirtschaft ist der vor – und nachgelagerte Bereich der landwirtschaftlichen Produktion ökonomisch immer bedeutender geworden. Dies gilt auch für die Saatgutzüchtung, die von einer Gesetzgebung flankiert wird, welche die Ausbreitung der Hochleistungssorten fördert. Die staatlich definierten wertbestimmenden Eigenschaften sind nicht nur stark ertragsorientiert, sondern geben bestimmte eng gefasste Zuchtziele vor.

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Die Schaffung neuer Lebensräume für Mensch aber auch Tiere sind ein nicht zu unterschätzender Punkt in diesem Projekt. Agrobiodiversität integriert ein breites Spektrum von Artengruppen, Bakterien, Pilzen, Kultur- und Wildpflanzen, Insekten, Spinnentieren, Vögeln, Reptilien, Amphibien bis Säugetieren. Entscheidend für den Erhalt der ökosystemaren Funktionalität sind nicht einzelne Komponenten, sondern das sich selbst regulierende Wirkungsgefüge der Arten.

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Die Multifunktionalität des urbanen Grüns wird mit dem Begriff "Ökosystemdienstleistungen" deutlich. Als Ökosystemleistungen werden Dienstleistungen bezeichnet, die von der Natur (unentgeltlich) erbracht werden und vom Menschen genutzt werden können, um sein Wohlergehen zu gewährleisten. Funktionierende Ökosysteme erbringen zahlreiche Dienstleistungen, die u.a. die Basis für wirtschaftliches Handeln bilden. Zu den Kategorien der Ökosystemleistungen zählen Versorgungsleistungen (z. B. Nahrungsmittel, Rohstoffe), Regulierungsleistungen (z. B. Klimaregulierung, Hochwasserschutz), kulturelle Leistungen (z. B. Erholung, ästhetische Werte) und Basisleistungen/unterstützende Leistungen (z. B. Nährstoffkreisläufe, Bodenbildung, . Daraus ergeben sich auch direkte betriebswirtschaftliche und volkswirtschaftliche Kostenvorteile, etwa die Reduktion von Kosten für das staatliche Gesundheitswesen oder für Umweltschäden.

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Bereits heute gilt: Ohne Parkanlagen, Grün- und Wasserflächen, Straßen- und Platzbegrünung, Gärten und grüne Dächer sind Städte und Gemeinden grau und unattraktiv. Grünanlagen machen Quartiere lebenswert. Es ist wichtig für die Gesundheit und Erholung von Jung und Alt und fördert die Identifikation der Bürgerinnen und Bürger mit ihrer Heimat. Auch die geschafften Grünanlagen mit Blick auf den Tourismus und die Aufwertung des Wohnumfeldes nachhaltige Werte und kann dazu beitragen, Gemeinden mit besonderem Entwicklungsbedarf umweltgerecht zu stärken.

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Aber es geht noch weiter: Die „Essbare Gemeinde“ ist nur Teil einer modularen und nachhaltigen Grünraumplanung. Mit der Umstellung von Wechselbeeten auf pflegeleichte Staudenbeete verbindet die Gemeinde ökologische und ökonomische Vorteile. Dies Kostet auf Dauer weniger Arbeitszeit aber auch geringere Anschaffungskosten.

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Bürgerschaftlich Engagierte geben Impulse und reagieren auf individuelle und gesellschaftliche Herausforderungen. Durch die Verbindung von Eigeninitiative mit gesellschaftlicher Verantwortung entwickeln sie Ideen und innovative Lösungsansätze für alle Lebensbereiche. Bürgerschaftlich Engagierte wirken ergänzend zu staatlichem Handeln und zu Hauptberuflichen ersetzen diese aber nicht. Die Förderung von bürgerschaftlich Engagierten stärkt die Bürgerinnen und Bürger für die Mitgestaltung unserer Gemeinde, in der wir leben. Damit ist das Ziel verbunden, das demokratische und gestalterische Potenzial der Bürgerinnen und Bürger im Sinne einer Bürgerkommune zu erweitern.

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Die gesamte Gesellschaft (z.B Bürger, Schulen, Kindergärten, Altenheime, Unternehmen, Organisationen und Vereine) haben die Möglichkeit sich proaktiv an der Gestaltung zu beteiligen und das öffentliche Leben und Umfeld mitzugestalten.

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Soziale Integration ist ein weiter Vorteil der essbaren Gemeinde. Die gemeinsame gärtnerische Nutzung öffentlicher Flächen fördert die Kommunikation zwischen verschiedenen Gesellschaftsgruppen, den Aufbau sozialer Netzwerke und gute Nachbarschaften sowie Integration und Inklusion von Randgruppen. Nachhaltige Produktion steigert die Wertschätzung für Lebensmittel und ein verantwortungsvolles Kosumverhalten. Es fördert lokale Produktions- und Rohstoffketten.

Sven Schwarz

Swiststraße 8
53919 Weilerswist
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